Copyright & Tattoos – Was ist erlaubt und was nicht?
Darf man einfach jedes Motiv als Tattoo stechen lassen? Erfahre alles über Copyright, Urheberrecht und Markenrecht in der Tattoo-Welt.
TATTOO & RECHT
Vladimir Machleid
2/20/20252 min read
Copyright & Tattoos – Was darf man stechen und was nicht?
Tattoos sind Kunst auf der Haut – aber gehört die Kunst immer dem Träger oder vielleicht doch dem Künstler? Was ist mit Motiven aus Filmen, Comics oder berühmten Bildern? Und darf ein Tätowierer überhaupt ein Design stechen, das jemand aus dem Internet mitbringt?
Das Thema Copyright & Tattoos ist eine echte Grauzone. Hier klären wir die wichtigsten Fragen und geben dir einen Einblick in die Welt des Tattoo-Urheberrechts!
1. Wem gehört eigentlich ein Tattoo?
Viele denken: „Mein Körper, mein Tattoo, also gehört es mir.“
Das stimmt aber nicht immer so einfach. Ein Tattoo-Design ist erstmal ein Kunstwerk – und in vielen Ländern gilt: Das Urheberrecht bleibt beim Tätowierer!
Das bedeutet:
Theoretisch kann ein Tattoo-Künstler verbieten, dass sein Design kopiert oder weiterverwendet wird (z. B. für T-Shirts oder Poster).
Tätowierer können rechtlich gegen Plagiate vorgehen, wenn jemand ihre Arbeit ohne Zustimmung benutzt.
Aber in der Praxis? Wird sowas fast nie durchgesetzt.
2. Darf ich einfach jedes Motiv tätowieren lassen?
Nein! Nicht jedes Motiv ist einfach so erlaubt. Besonders Motive, die aus bekannten Medien stammen, sind oft urheberrechtlich geschützt.
Problematische Tattoo-Motive:
🚫 Filme, Serien & Comics – z. B. ein Batman-Tattoo oder ein Disney-Charakter
🚫 Logos & Marken – Nike, Adidas oder Auto-Logos sind geschützt
🚫 Fotos & Kunstwerke – Ein Tattoo von einem berühmten Gemälde kann problematisch sein
Was geht meistens klar?
✅ Eigene Zeichnungen & Custom-Designs – Einzigartige Kunstwerke sind immer safe
✅ Tattoo-Trends & allgemeine Symbole – Rosen, Totenköpfe, Schlangen – solange kein 1:1-Klau passiert
✅ Berühmte Werke mit eigenem Twist – Wenn ein Design stark verändert wird, kann es als „eigene Interpretation“ durchgehen
3. Wer haftet – Tätowierer oder Kunde?
Das ist die wichtigste Frage, wenn es um Copyright und Tattoos geht.
Der Tätowierer kann haftbar gemacht werden, wenn er ein urheberrechtlich geschütztes Motiv ohne Erlaubnis sticht.
Der Kunde kann ebenfalls Probleme bekommen, wenn er ein geschütztes Bild verlangt.
Deshalb gilt: Immer vorher klären, ob ein Design rechtlich in Ordnung ist!
Viele Tattoo-Studios lehnen es ab, geschützte Motive 1:1 zu kopieren. Die bessere Lösung? Eine eigene Version des Motivs entwickeln – inspiriert, aber nicht kopiert!
4. Kann man ein Tattoo-Design selbst schützen lassen?
Ja, das geht! Tätowierer, die eigene Custom-Designs erstellen, können ihr Werk rechtlich schützen lassen – ähnlich wie ein Kunstwerk oder Logo.
💡 Beispiel:
Ein Tattoo-Künstler entwirft ein einzigartiges Design und registriert es als geistiges Eigentum. Wenn dann jemand das gleiche Motiv ohne Erlaubnis sticht, könnte er theoretisch rechtliche Schritte einleiten.
Aber in der Tattoo-Welt ist das selten – meistens wird Streit eher durch die Szene selbst geregelt. Künstler achten darauf, dass Designs nicht geklaut werden, aber große Klagen sind selten.
5. Fazit – Worauf solltest du achten?
💡 Für Kunden:
✅ Besser eigene Ideen entwickeln, statt einfach ein Bild aus dem Internet mitzunehmen
✅ Wenn du ein bestehendes Motiv willst – vorher mit dem Tätowierer sprechen, ob eine eigene Interpretation möglich ist
✅ Niemals ungefragt das Design eines anderen Künstlers 1:1 klauen
💡 Für Tätowierer:
✅ Klare Regeln im Studio haben – z. B. „Keine Disney-Tattoos“
✅ Kunden aufklären, wenn sie ein geschütztes Motiv wollen
✅ Eigene Designs schützen, wenn sie einzigartig sind
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